Wamena

 

Anfang November ging es für mich nach Wamena. Das ist eine Stadt in Papua, die auf einem Hochtal ungefähr 1900 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Sie wird als letzte Versorgungsstation vor „der Wildnis“ bezeichnet. Sie ist sehr viel kleiner und bevölkerungsarmer als Jayapura und somit auch ruhiger, was den Verkehr betrifft. Das finde ich sehr angenehm. Genauso wie die Temperaturen. Sie liegen zwischen 20 und 25°C und waren in Deutschland immer meine liebsten. Als ich hier allerdings ankam, habe ich selbst bei 25°C gefrohren, weil mein Körper sich in Jayapura bereits akklimatisiert hatte. So saß ich mit Pulli, dicken Socken und Mütze unter einer Decke und habe Tee getrunken, weil mir so kalt war. Das Lachen darüber, wie verrückt das doch eigentlich ist, hat mich zum Glück auch ein bisschen aufgewärmt :) Mitlerweile habe ich mich an das Klima gewöhnt und genieße sehr die klare Luft.

 

Das P3W hier ist zwar kleiner, da es keine Bibliothek und keinen Laden gibt und der Gästebereich nicht so groß ist, trotzdem leben im Asrama viele Leute. Ja genau, Leute, denn hier wohnen sogar auch zwei junge Männer, die das College besuchen. Die 14 Mädchen besuchen hauptsächlich die Highschool.

 

Programm habe ich hier nicht wirklich. Zur Eingewöhnung war das auch ganz entspannt, aber auf lange Zeit gesehen, ist es doch etwas langweilig und vor allem nicht sinnvoll. Einmal bot ich Weihnachtsbasteln an. Allerdings gestaltet sich die Möglichkeit hier mehr zu arbeiten sehr schwer, weil die Jungen und Mädchen sehr viel und fleißig lernen. Dabei möchte ich sie natürlich ungern stören.

 

Vorerst bin ich nur bis Anfang Dezember hier, sodass ich Weihnachten in Jayapura verbringen werde. Darauf freue ich mich, weil ich die Leute aus dem P3W Jayapura schon ein bisschen vermisse. Wie es genau weiter geht, im nächsten Jahr, das weiß ich noch nicht. Vielleicht kehre ich für längere Zeit zurück nach Wamena, vielleicht wieder nur für ein paar Wochen. Das werde ich dann sehen.

 

Buah merah (rote Frucht)  Die roten Kerne, die die Frucht ringsrum umgeben werden abegtrennt und mit heißem Wasser übergossen. Durch Pressen der Kerne löst sich das Rote und es entsteht ein blutroter Brei. Er wird als Art Dip für Süßkartoffeln genutzt.

Ich mochte das leider nicht, mir war das irgendwie zu bitter, aber allein wegen der Farbe und der Art der Bearbeitung hat es Spaß gemacht, diese Frucht kennen gelernt zu haben.

 

Ganz in der Nähe des P3Ws Wenn ich spazieren gehe oder zum Markt, komme ich hier manchmal vorbei.


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