Satu

Abflug

Vor einer Woche stand ich im Düsseldorfer Flughafen. Bepackt mit meinem großen Wanderrucksack und einem kleinen Koffer, der zu platzen schien, weil mein Hab und Gut für das vor mir liegende Jahr darin steckte.

 

Ich hatte einen langen Weg zu beschreiben. Damit ihr nachvollziehen könnt, wie lang, seht ihr hier meinen Reiseplan:

 

beachtet, dass die jeweiligen Städte in anderen Zeitzonen liegen
11:55 Düsseldorf - Singapur 06:20 (12 1/2 Stunden Flug)
07:40 Singapur - Jakarta 08:25 (45 Minuten Flug)
Aufenthalt in deinem Hotel in Jakarta
23:55 Jakarta - Jayapura 07:55 (6 Stunden Flug)

 

Es war schon ziemlich aufregend allein so weit zu fliegen und so oft umsteigen zu müssen. Vor allem in Singapur, weil der Flughafen riesig ist, mein Flug dorthin Verspätung hatte und somit wenig Zeit zum Umsteigen war. Aber mit Durchfragen und Rennen habe ich es dann doch noch pünktlich geschafft.

In Jakarta machte mir die Hitze sehr zu schaffen, aber als ich in meinen Zimmer die Klimaanlage zum Laufen gebracht habe, war es aus zu halten.

In Jayapura holte Rina, eine ehemalige Süd-Nord Freiwillige, mich ab. Das fand ich sehr gut, weil mir während meiner langen Reise noch einige Fragen gekommen waren, die ich ihr stellen konnte. Durch ihr Jahr in Deutschland war sie schließlich einmal in einer ähnlichen Situation wie ich. Außerdem konnten wir uns auf Deutsch unterhalten.

Straße vorm P3W
Straße vorm P3W

 P3W

Mit einem Taxi fuhren Rina und ich zu meiner Arbeitsstelle, dem P3W. Das ist ein Zentrum für Frauen und Mädchen, für Nachhilfe und Entwicklung. Es ist unterteilt in Asrama, Gästehaus, Seminarräumen und Bibliothek. Ich wohne im Gästehaus. Es hat zwei Etagen. Im Erdgeschoss sind das Büro, ein kleiner Laden, die Seminarräume sowie die große Küche. Oben befinden sich die Schlafzimmer, kleine Gemeinschaftsküchen und Bäder.

Erste Woche

Ich bin nun schon eine Woche hier. Die Zeit vergeht genauso schnell wie in Deutschland und wie sie es wohl überall sonst wo tut.

Mir gefällt es hier. Ich habe schon so viele nette Menschen kennen gelernt., von denen ich glaube, dass sie gute Freunde werden können. Vor allem die Mädchen und Frauen aus dem Asrama haben mich sehr herzlich aufgenommen.

 

Zu meiner Überraschung können doch mehr Menschen als gedacht Englisch sprechen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass viele Mädchen aus dem Asrama aus Papaua-Neuginea kommen und dort unter anderem Englisch gesprochen wird. Die Leitung des P3Ws spricht ebenfalls Englisch, was für den Anfang wohl nicht schlecht ist. Aber auch mit bahasa indonesia kann ich mich schon ein bisschen verständigen. Von Tag zu Tag lerne ich neue Vokabeln hinzu. Desweiteren habe ich eine Frau von Außerhalb kennen gelernt, die mir angeboten hat, mir die Sprache bei zu bringen. So treffen wir uns nun alle paar Tage, um zu lernen.

 

Einen Arbeitsplan oder Tagesplan bekomme ich hier bisher nicht vorgeschrieben. Ich muss mir also selbst Aktivitäten suchen um meinen Tag zu gestalten.

Was ich morgens so machen kann:
Zur Morgenandacht ins Asrama gehen

Frühstücken (allein oder mit anderen Gästen zusammen)

In der Küche helfen

Meine Wäsche waschen

Mittags und nachmittags:
Mittagessen im Asrama

In der Bibliothek sitzen (durch die Klimaanlage ist die Mittagshitze gut auszuhalten)
Die Mädchen in den Unterricht begleiten, Spiele mit ihnen spielen oder Fern sehen

Tee Zeit im Asrama

Abends bis ich schlafen gehe:

Abendessen im Asrama

Mit den Mädchen quatschen

Abendandacht im Asrama                

 

Glücklicher Weise kann ich mich mit lernen, malen und schreiben gut selbst beschäftigen, wenn ich nicht grade jemanden bei mir habe, mit dem ich quatschen kann. Ansonsten würde es wohl sehr langweilig werden.

 

Das Essen schmeckt mir meistens gut. Klar ist es gewöhnungsbedürftig immer Reis zu essen, aber bisher stört mich das nicht. Allerdings würde ich gern mehr Obst essen, weil immer wenn es welches gibt finde ich es köstlich! Leider darf ich noch nicht alleine in die Stadt, was auch Sinn macht, weil da ziemlich viel los ist und ich mich ja noch gar nicht auskenne. Aber deshalb kann ich halt nicht mal eben los, um mir Obst oder etwas anderes zu kaufen. Mein Brot mit Erdnussbutter am Morgen macht das allerdings wieder wett :)

 

Ich bin gespannt wie sich mein Leben hier entwickelt und freue mich sehr darauf.

Im Asrama

Mein Zimmer


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Kommentare: 5
  • #1

    Anna (Sonntag, 24 September 2017 14:58)

    Hört sich wunderbar an. :)
    Genieß das Obst und die Zeit mit den neuen Menschen um dich herum!
    Ich bin auch gespannt, wie sich dein Leben entwickelt.

    Kuss, Anna :*

  • #2

    Charlotte (Montag, 25 September 2017 03:08)

    Danke für deinen Kommentar Anna!
    Ich wurde nun schon ein paar Mal gefargt was ein Asrama ist. Ich bitte euch, eure Fragen ruhig direkt als Kommentar unter den Texten da zu lassen, dann kann ich sie einmal für alle zusammen beantworten :)
    Also Asrama beudeutet soviel wie Wohnheim. In diesem Fall schlafen, lernen, essen und leben die Mädchen/ Frauen dort.

  • #3

    Gina (Montag, 25 September 2017 21:59)

    Verdammt nice Frisur! Ist das Bild der momentane Zustand?!
    Ich wünsche dir ganz viel leckeres Obst und einen auf Dauer cooleren Tagesplan(?)!

  • #4

    Charlotte (Dienstag, 26 September 2017 00:58)

    Die Zöpfe sind schon wieder raus.
    Heute bekomme ich wohl einen Arbeitsplan oder Zeitplan für die nächsten Wochen...

  • #5

    Oma (Donnerstag, 28 September 2017 17:37)

    Liebe Charlotte!
    Heute bin ich bei deinen Eltern. Habe deine Berichte gelesen. Freue mich, dass es dir gefällt und du nette Menschen kennengelernt hast. Bald wirst du bestimmt auch in die Stadt gehen und dir Obst kaufen können. Ich habe schon oft die Kugel und deine Karte in die Hand genommen und an dich gedacht. Liebe Grüße und einen Kuss sendet dir deine Oma :)