Ausmisten

Das ist wohl eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Ich kenne wenige Menschen, die das verstehen. Die meisten stresst es, auf zu räumen und sie können sich schlecht von Dingen trennen. Mir fällt das leicht. Weil ich mittlerweile nur noch wenige Dinge besitze, die mir aber wirklich etwas bedeuten, gibt es nicht mehr viel, was ich her geben möchte. Und trotzdem denke ich oft, dass meine Schränke noch viel zu voll sind. Dazu habe ich einmal einen Text geschrieben:

 

Zu Hause dann aufräumen, ausräumen

Macht Platz zum Träumen

Macht frei

Vertrau nicht darauf, wenn Mama mich warnt, dass dieses Erinnerungsstück für mich wichtig sei

Denn diese Erinnerungen stecken tief in mir

Denk an Licht und Angst und Liebe und dein letztes Wir

 

Oft stelle ich mir ein Zimmer vor, nur mit meiner Matratze und meinem Schreibtisch. Umgeben von grünen Pflanzen und weißen Wänden. Je weniger desto besser. Aber ich frage mich manchmal, ob das wirklich stimmt.

William Morris sagte einmal: „Habe nichts in deinem Haus, von dem du nicht glaubst, dass es nützlich oder schön ist.“ Dieser Satz gefällt mir. Nun habe ich kein eigenes Haus und auch noch keine eigene Wohnung, aber ein eigenes Zimmer. Darin sind viele nützliche Sachen und viele Dinge, die mir gefallen, die es wohnlich und gemütlich machen.

Niemals hergeben würde ich Dinge, wie meine Notizbücher und meine Pflanzen, meine Weltkarte und das Messinggestell, welches geometrische Schatten wirft, wenn eine Kerze darin ihr Licht verstrahlt. Ohne meine bunten Kissen und das Hippieband mit den Glöckchen am Fenster, wäre es ziemlich steril. Und Sterilität gefällt mir, aber in dem Zimmer, so wie es ist, fühle ich mich auch wahnsinnig wohl. Wahrscheinlich weil es nützliche und schöne Gegenstände enthält.

Ich lese momentan das Buch „wahrhaftig sein - 7 Schritte zur Lebenskunst“ von Martin Kämpchen. Falls dich das Thema des Minimalismus genau so sehr interessiert wie mich, empfehle ich dir das erste Kapitel: Einfachheit. Mir hat es neue Perspektiven geschenkt ich habe mich endlich mal verstanden gefühlt, was den Drang des Loswerdens angeht. Ich werde meine Mama dazu anstiften, ebenfalls über die Einfachheit des Lebens zu lesen. Vielleicht versteht sie mich dann besser. Denn für alle, denen es noch schwer fällt, sich von Dingen zu trennen, auch wenn sie wissen, dass sie diese schon lange nicht mehr brauchen, ist das Buch sicher ein erster Schritt.

Was würdest du niemals her geben wollen? Oder wovon kannst du dich nicht trennen?

 

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